Gas Grill oder Holzkohle Grill? Diese Frage stellen sich viele Grillfreunde nach einiger Zeit. Gerade dann, wenn man etwas ambitionierter wird und an die Grenzen des bisherigen Grillgerätes kommt. Denn dann steht man vor der Entscheidung für einen neuen Grill, der die eigenen Möglichkeiten erweitert und gleichzeitig ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis bietet.
Es ist keine reine Glaubensfrage, ob man sich nun für einen Gas Grill oder eher für einen Holzkohle Grill entscheidet. Beide Varianten bieten einfach sehr unterschiedliche Eigenschaften.
Hier möchte ich auf die wichtigsten Eigenschaften eines Gas Grills eingehen:
Einsatzbereitschaft Gas Grill
Der Gas Grill ist nach dem Zünden in etwa 10 Minuten auf Betriebstemperatur. Damit ist er im Vergleich zu mindestens 20 Minuten beim Holzkohle Grill sehr schnell einsatzbereit. Die schwarzen Finger sowie das Rumhantieren mit Kohle und Anzündern entfällt vollständig.
Reinigung des Gas Grill
Der Gas Grill kann nach der Benutzung einfach 10 Minuten auf Vollgas laufen. Dadurch werden alle Rückstände auf dem Grillrost sowie im Brennerraum ordentlich verkohlt und können nicht mehr schimmeln oder Bakterien ansammeln. Dann kurz mit der Drahtbürste über das Grillrost und erledigt. Unter den Brennern befindet sich in der Regel eine Fettauffangschale. Diese kann gelegentlich geleert und gereinigt werden.
Vor Kurzem wurde auf die Gefahr von Drahtborsten als Verletzungsquelle beim Grillen hingewiesen. Denn beim Putzen und Schrubben des Grillrosts mit der Drahtbürste könnten sich einzelne Drahtborsten ablösen und dann im Grillgut landen.
Weiterführende Berichte zu Drahtborsten im Grillgut: Bericht von Focus Bericht von Süddeutscher Zeitung
Hitzeverteilung bei einem Gas Grill
Die Hitzeverteilung ist bei einem Gasgrill sehr konstant. Es gibt in der Regel an bestimmten Stellen über den Brennern Hotspots und an anderen Stellen geringe Hitzeentwicklung. Über einen Toastbrot-Test kann man diese Hitzeverteilung sehr gut sichtbar machen. Einfach auf dem Grillrost Toastbrotscheiben verteilen und den Grill voll aufdrehen. Nach kurzer Zeit lässt beim Wenden auf den Toastbrotscheiben durch die Färbung genau die Hitzeverteilung erkennen. Denk nur beim Wenden daran, dass die Toasts nun spiegelverkehrt liegen.
Generell lässt sich mit der Hitzeverteilung bei Gasgrills sehr gut grillen. Besonders, wenn man erst einmal die Hotspots kennt, kann mein ein kontinuierliches Grillergebnis erzielen und muss nicht mit kalten Stellen oder plötzlichen Verbrennungen der Würstel rechnen.
Aroma vom Grillgut
Der wichtigste Punkt bei der Wahl des Grills ist natürlich das Ergebnis. Schmeckt ein Steak vom Gas Grill nicht eher wie aus der Pfanne und fehlen da die Raucharomen von der Holzkohle? Nach jahrelanger Grillpraxis und vielen Vergleichen kann ich sagen, dass ein Steak vom Gasgrill hervorragend und genau wie ein gegrilltes Steak schmeckt. Auch die feinsten Gaumen und Zungen schmecken den Unterschied zwischen beiden Varianten nicht wirklich raus.
Geruchsbelästigung und Qualm
Ein ganz wesentlicher Vorteil vom Gas ist die geruchsarme Verbrennung. Während man bei der Kohle die Wäsche abnimmt und alle Fenster und Türen verschließt hat man beim Gasgrill kaum eine Geruchsentwicklung. Das ist nicht nur der eigenen Kleidung zuträglich sondern schont auch die Beziehung zu den Nachbarn. Damit kann man aus meiner Sicht einen Gas Grill auch mal auf dem Balkon benutzen, ohne gleich ein schlechtes Gewissen oder meckernde Nachbarn vor der Tür zu haben.
Wo bekommt man Gas?
Die einfachste Quelle für Gas für einen Gasgrill ist der Baumarkt. An fast allen deutschen und auch internationalen Baumärkten bekommt nach Gas für den Grill. Üblich sind 5 kg und 11 kg Flaschen aus Stahl oder Aluminium. Eine Gasfüllung einer bereits leeren Flasche bzw. eine neue Flasche inkl. Gasfüllung kann man einfach beim Baumarkt kaufen.
Preis
Die Preise der verschiedenen Grillvarianten aber auch der Modelle untereinander unterscheiden sich massiv. Ein guter Gas Grill ist in einem Preisbereich von 400 bis 1000 Euro schon eine ordentliche Anschaffung. Einige günstige Modelle sind auch für ab 180 Euro zu bekommen und gerade im Einstiegssegment für erste Erfahrungen eine gute Variante. In Bezug auf Qualität und Haltbarkeit darf man dann allerdings nicht zu viel erwarten. Für besonders ambitionierte Griller sind auch Modelle zwischen 1000 Euro bis 5000 Euro zu bekommen. Diese entsprechen dann eher der Freiluftküche oder werden im professionellen Einsatz verwendet. Im Vergleich zu den Holzkohlevarianten sind die Gasgrills etwas teurer.
Größe und verschiedene Modelle von Gas Grills
Es gibt sie in verschiedenen Größen. Der mobile Minigrill bis hin zur kompletten Outdoorküche. Doch die Gasgrills haben ganz unterschiedliche Einsatzfelder.
Der mobile Minigrill mit Gaskartusche ist eher für den prakmatischen Campingfreund als für den Grillgourmet geeignet. Denn die kleine Modelle haben in der Regel keine allzugroße Leistung, sind anfällig auf Temperaturschwankungen bei Wind und ermöglichen mangels Deckel kein indirektes Grillen. Er ist also dann perfekt geeignet, wenn er wenig Platz wegnehmen soll und ein geringes Gewicht haben muss. Um Würstchen und ein bisschen Putenbrust zu grillen, ist der mobile Minigrill genau der Richtige.
Der kleine Gasgrill wie die Weber Q-Serie eigent sich perfekt für den Balkon oder kleinen Garten. Er nimmt wenig Platz weg und bringt trotzdem ordentlich Leistung und Qualität. Dank Deckel ist indirektes Grillen möglich. Die Temperaturentwicklung ist in der Regel schnell und gleichmäßig. Die Grillfläche ist relativ kein, so dass Beilagen wie Süßkartoffeln, Maiskolben und Zucchini nur schwer Platz finden. Doch ein Steak und Spieße lassen sich sehr gut grillen und genießen. Gerade auch für Singles und Paare bietet er genau die richtige Größe.
Der mittelgroße Gasgrill bietet genügend Fläche für das Grillgut bei 6-8 Personen. Die meißten Modelle verfügen über einen Deckel und ermöglichen somit auch das indirekte Grillen. Die verschiedenen Preisklassen bieten hier sehr unterschiedliche Ausstattung und Qualität. Häufig sind die mittelgroßen Gasgrills mit mehreren Brennern ausgestattet, um die Hitze auf der Grillfläche ganz nach Bedarf abzustufen. Teure Modelle bieten neben den üblichen Gasbrennern noch weitere Funktionen wie besonders heiße Zonen zum scharfen Grillen oder Backburner um größere Braten oder Geflügel am Spieß schön gleichmäßig und kross zu grillen.
Die Outdoorküche mit Gasgrill ist die Mammut Variante. Hierbei ist der Gasgrill sehr groß und bietet viel Fläche um auch große Gruppen an Fleischhungrigen zu sättigen. Meißt sind auch Arbeitsflächen und Unterschränke mit integriert. Die Preisklassen dieser Outdoorküchen liegen in der Regen bei gut über 1.000 Euro. Diese Modelle eignen sich besonders für große Gärten mit Strom- und Wasseranschluss.
Fazit zu Gas Grills
Ich selbst bin vor 4 Jahren von Kohle auf einen Gas Grill umgestiegen. Die Vorteile überwiegen ganz deutlich. Aber die Lagerfeuerromantik der richtigen Glut eines Holzkohlegrills vermisse ich trotzdem ab und an.
Weitere Informationen zum Grillen mit Gas gerade auch im Vergleich zu Holzkohle sind zu finden unter http://www.stern.de/genuss/essen/gas–oder-kohlegrill–was-besser-ist-3539904.html.
Auch nach nun gut 3 Jahren mit Gasgrill vermisse ich den Geruch beim Anzünden noch immer ein wenig. Vor Kurzem war ich auf der Geburtstagsfeier bei Freunden. Der Grill wurde mit einem Grillkamin angezündet. Der Geruch macht Freude, dass es bald los geht.
Aber praktischer ist und bleibt der Gasgrill für mich weiterhin. Und am Grillgut kann ich keinen Unterschied feststellen. Der Gasgrill bleibt mein Favorit.
Viel Erfolg bei der Suche nach dem richtigen Grill!
Schreibe einen Kommentar