Einen neuen Gasgrill einbrennen ist nicht kompliziert. Der Sommer steht vor der Tür, die Freizeit wird immer öfter draußen verbracht, und schon wird der neue Gasgrill angeschafft. Wenn dieser erst einmal angekommen ist, stellen sich die ersten Fragen: Müssen wir irgendetwas beachten? Ist das mit dem Einbrennen wirklich notwendig? Die Antwort: Ja! Im Folgenden wird das Warum erklärt und das Wie schrittweise beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
Warum überhaupt Grills aus Guss?
Grills aus Guss sind hervorragend geeignet, Lebensmittel bei hohen Temperaturen zuzubereiten, und werden heutzutage zumeist schon vorgeschützt geliefert. Allerdings nicht jedes Mal, weshalb sich der Vorgang des Einbrennens empfiehlt. Schaden kann es auf jeden Fall nicht, selbst wenn das gekaufte Gerät schon imprägniert geliefert wurde.
Einbrennen gehört zur alten Schule des Grillens und ist nicht schwer. Neuere Grills sind häufig aus Edelstahl gefertigt, ein Material, das – anders als Gusseisen – nicht zum Rosten neigt. Das liegt daran, dass Gusseisen ein recht offenporiges Material ist und so speziell auf Feuchtigkeit reagiert.
Doch die positiven Eigenschaften des Gusseisens sind das wert – beispielsweise kann man hervorragend in einem solchen Grill garen. Diese Fähigkeiten werden durch das Einbrennen noch gefördert. Also: Vor dem ersten Barbecue ein bisschen Zeit nehmen und den neuen Grill ordentlich einbrennen.

Vorteile des Gasgrill Einbrennens
Beim Einbrennen bildet sich eine sogenannte Patina im Grill. Diese entsteht, wenn das genutzte Fett korrekt mit der richtigen Hitze reagiert und ist sehr nützlich. Sie hat im Großen und Ganzen zwei wichtige Funktionen:
- Schutz des Materials: Wie schon angesprochen, neigt Gusseisen unter feuchten Bedingungen zum Rosten. Die Schutzschicht der Patina bietet Einhalt, indem sie die Poren des Materials vor dem Eindringen von Feuchtigkeit schützt. So bleibt der Grill länger erhalten.
- Antihaftbeschichtung: Die Patina-Beschichtung verhindert zu viel Anhaften. Das Fleisch und Gemüse kann weniger leicht anbrennen und benötigt dafür weniger Fett, oft sogar gar keines.
Das Beste daran: Die Patina-Schicht muss nur einmalig mit dem Einbrennen geschaffen werden und regeneriert sich daraufhin von selbst, nachdem gegrillt wurde.
Wie brenne ich einen Grill richtig ein?
Das Einbrennen eines Gasgrills ist nicht schwer. Hier ist ein Überblick über den Prozess:
- Wähle ein gutes, hitzebeständiges Öl. Fette, die für Fritteusen geeignet sind, passen hier prima. Öle sind insgesamt praktischer als nicht-flüssige Fette.
- Raffiniertes Sonnenblumenöl kann bedenkenlos benutzt werden; besonders hervorzuheben ist raffiniertes Erdnussöl, das 230 Grad noch übersteht, ohne zu verbrennen.
- Mit dem ausgewählten Öl wird der Grill – also der Rost und die Platte – eingeölt – am besten mit einem Pinsel.
- Für eine saubere Optik nimmt man die Platte und den Rost aus dem Gehäuse heraus, um keine Flecken zu hinterlassen.
- Dann wird der Grill mit Rost, Platte und Öl kräftig erhitzt – und zwar so lange, bis das Fett raucht.
- Im Anschluss daran entfernt man die Unterlage und reinigt diese.
- Dieser Vorgang wird mindestens drei Mal wiederholt.

Gasgrill einbrennen – Schritt für Schritt Anleitung
Um Ihnen das Einbrennen Ihres Gasgrills so einfach wie möglich zu machen, finden Sie hier eine detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitung:
- Vorbereitung: Entfernen Sie alle Verpackungsmaterialien und reinigen Sie den Grill gründlich mit warmem Wasser.
- Trocknen: Trocknen Sie alle Teile des Grills vollständig ab, besonders die Gusseisenteile wie Rost und Platte.
- Öl auswählen: Wählen Sie ein hitzebeständiges Öl wie raffiniertes Sonnenblumenöl oder Erdnussöl.
- Öl auftragen: Tragen Sie mit einem Pinsel oder Tuch eine gleichmäßige, dünne Schicht Öl auf den Grillrost und die Grillplatte auf.
- Grill erhitzen: Heizen Sie den Grill auf hoher Stufe auf, bis das Öl zu rauchen beginnt (ca. 15-20 Minuten).
- Abkühlen lassen: Schalten Sie den Grill aus und lassen Sie ihn vollständig abkühlen.
- Wiederholen: Wiederholen Sie den Vorgang (Öl auftragen, erhitzen, abkühlen) mindestens zweimal für ein optimales Ergebnis.
Diese Prozedur sollte nur vor dem ersten Gebrauch des Grills oder nach einer gründlichen Reinigung mit aggressiven Reinigungsmitteln durchgeführt werden. Im normalen Betrieb baut sich die Patina durch das regelmäßige Grillen von selbst wieder auf.
Pflege der Patina
Die Patina zu schützen ist wichtig, denn sie gilt als sehr erstrebenswert. Das ist auch gar nicht schwer:
- Man sollte lediglich darauf achten, dass man Rost und Platte nicht zu ätzend mit Reinigungsmitteln putzt. Die aggressiven Inhaltsstoffe in solchen Mitteln können die Schicht angreifen und leiden lassen, sogar zerstören.
- In einem solchen Fall kann man den Grill aber jederzeit einfach ein weiteres Mal einbrennen!
- Statt der Reinigungsmittel ist es ebenso hygienisch, die Platte und den Rost ganz einfach mit warmem Wasser (zum Nachspülen) und einem Lappen oder Tuch (für die erste trockene Waschung) zu reinigen. Das geht einfacher und ist schonender für das Material.
- Grobe Reste entfernt man am besten, indem man den Grill auf eine hohe Temperatur hochfährt und sie verbrennt.
Häufig gestellte Fragen zum Einbrennen
Muss ich einen neuen Gasgrill immer einbrennen?
Ja, auch wenn viele neue Grills bereits vorbehandelt sind, ist das Einbrennen empfehlenswert, um eine optimale Patina zu erzielen und die Lebensdauer zu verlängern.
Wie oft sollte ich meinen Gasgrill einbrennen?
Das Einbrennen ist hauptsächlich vor dem ersten Gebrauch notwendig. Danach sollten Sie den Prozess nur wiederholen, wenn Sie den Grill mit scharfen Reinigungsmitteln gesäubert haben oder wenn die Patina beschädigt wurde.
Welches Öl eignet sich am besten zum Einbrennen?
Am besten eignen sich hocherhitzbare Öle mit einem hohen Rauchpunkt wie raffiniertes Erdnussöl, Sonnenblumenöl oder spezielle Grillöle. Olivenöl ist weniger geeignet, da es einen niedrigen Rauchpunkt hat.
Warum raucht mein Grill so stark beim Einbrennen?
Das Rauchen ist ein normaler Teil des Einbrennvorgangs und zeigt an, dass das Öl mit dem Metall reagiert, um die Patina zu bilden. Sorgen Sie für ausreichende Belüftung und führen Sie das Einbrennen möglichst im Freien durch.
Kann ich einen Edelstahlgrill auch einbrennen?
Das Einbrennen ist hauptsächlich für Gusseisen-Roste und -Platten gedacht. Edelstahlgrills benötigen kein Einbrennen, da sie nicht porös sind und nicht zum Rosten neigen.
Kleiner Tipp am Rande: Wenn dein Gussrost nach langer Zeit oder wegen falscher Behandlung nicht mehr so gut ist, kannst du auch Grillgrates nutzt, um ein gutes Branding hinzubekommen. Hintergrundinformation zu Gusseisen auf Wiki
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